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Don't stop me now - Januar

Der erste Monat 2019 und der letzte von fünf Monaten im Ausland. Viel zu schnell gekommen und gegangen. Dieses Mal kein Work&Travel, sondern ein paar Tage mit unserer besten Freundin in Edinburgh, eine kleine Rundreise durch Schottland, ein zweiwöchiger Sprachkurs in Edinburgh und drei Tage London.

Edinburgh

Den ersten Tag des Jahres haben wir mit viel Schlaf, ein wenig Weihnachtsmarkt mit unserer besten Freundin und Anhang, einem 'hair of the dog' (Konterbier) und Mac'n'cheese im Pub verbracht.

Einen Tag später, als wieder mehr mit uns anzufangen war, sind wir vom Airbnb in ein Hostel im Zentrum gezogen ( St Christophers Inn; sehr billig aber keine Küche) und es ging zu dritt shoppen (wo ich dann nicht nein zu dunkelroten Dr Martens sagen konnte). Den letzten Tag zusammen haben wir im Pub ausklingen lassen.

Einen Abschied, eine Packkrise und einen Tag später gings für Merle und mich weiter auf eine kleine Rundtour.

Quer durch Schottland

Um noch ein wenig mehr zu sehen sind wir neun Tage lang zu fünf verschiedenen Orten gereist; Dundee, Aberdeen, Loch Ness, Aviemore, Crianlarich.

Dundee war leider etwas langweilig, abgesehen vom V&A Museum, und wir waren beide etwas krank. Aberdeen dagegen hat mir viel mehr gefallen. Trotz Kälte waren wir am Strand, in einem alten Gefängnis und in einem Cafe. Nach zwei Nächten dort gings weiter nach Loch Ness, was unglaublich schön und ironischerweise mit keinem offiziellen Weg zu erreichen war.

Nächster Stop: Aviemore. Ein kleiner Ort im Cairngorms National Park, von welchem aus wir einmal um Loch an Eilein gelaufen sind. Sehr ruhig und friedlich und voller frühaufstehender Wanderer.  Als letztes gings nach Crianlarich, im Loch Lomond & The Trossachs Nationalpark. Süßes kleines Örtchen neben Loch Lomond, an dem wir eine etwas deprimierende Nebelwanderung gemacht haben.

Langsam hat sich bei mir das Gefühl eingeschlichen, dass mit dem Ende dieser Tour auch unsere 'absolute Freiheit' der letzten vier Monate enden wird. Kein Rumreisen, einen Tag mal faul sein, spontan entscheiden, 'tun was wir wollen' mehr. "Don't stop me now, 'cause I'm having a good time" (Queen) triffts wohl ganz gut.

Sprachkurs in Edinburgh

Zurück in Edinburgh mussten wir, nach monatelanger Pause, unsere Gehirne wieder herausfordern. Zwei Wochen, 50 Stunden, zehn mal früh aufstehen. Die ersten Tage hat es sich irgendwie komisch angefühlt. Wieder einen festen Rhythmus zu haben und Arbeitsblätter bearbeiten zu müssen, wie ein kleiner Flashback zu Schulzeiten. Aber es hat sich auch ein wenig gut angefühlt wieder in dem Sinne 'nützlich' zu sein.

Wir haben versucht möglichst viel von Edinburgh zu sehen, ohne Unmengen von Geld auszugeben. Wir sind viel durch die Gegend gelaufen, haben uns den Sonnenuntergang auf dem Calton Hill angeguckt, waren in Charityshops und Antikläden, in Pubs und Cafes, haben Pizza für einen Pfund gefunden und waren in den 'vaults' (Kammern/ Gruften) unter Edinburgh, in denen früher arme Menschen gewohnt und gearbeitet haben, ohne Tageslicht oder frischer Luft.

Edinburgh ist eine der wenigen Städte, in denen ich mir echt gut vorstellen könnte zu leben (vorausgesetzt ich werde mal reich).

Nach, mit Unterbrechung, ganzen drei Wochen dort gings mit dem Bus nach London.

London

Ein kleiner Zwischenstop, um auf eine Art und Weise langsam nachhause zu kommen. Nicht nach zwei Stunden im Flieger auf einmal in Köln dazustehen, wie für fünf Monate rausgerupft und einfach wieder reingesetzt.

Das zweite Mal London für Merle und mich, dieses Mal mit nicht so viel Geld, was in London eine echte Herausforderung war, vor Allem auf den in der ganzen Stadt verteilten Foodmarkets und in den Krimskramsläden.

Wir sind mehr oder weniger kreuz und quer durch London gefahren. Zur Brick Lane und zu Shake Shack, zum Trafalgar Square, Borough Market und dem Covent Garden, zum Spitalfields Market und in den Hyde Park, wo wir Eichhörnchen gefüttert haben. Ein Moment, den ich definitiv nicht vergessen werde.

Auch beim zweiten Mal fand ich London unglaublich. Unglaublich schön, vielfältig, bunt, lecker, verführerisch. Doch wie immer gehen schöne Zeiten viel zu schnell vorbei.

Dann war es auch schon da. Das letzte Mal packen, auschecken, in den Bus steigen, den Backpack durch die Gegend tragen. Für mich zu überwältigend und surreal, ums in Worte zu fassen. So normal und doch so seltsam, dass keine Musik passen, kein langes Gespräch entstehen und das Essen nicht genug sein wollte.

Wie ich diesen Monat zusammenfassen soll, weiß ich nicht so ganz. Ich hab mich in Edinburgh verliebt und habe stundenlang dagelegen, nur das Ende im Kopf gehabt. Wir hatten Zeit, um keltische Tänze zu lernen, Gin Tonic zu trinken, mit uns selbst ein wenig mehr ins Reine zu kommen. Zeit zum frei Fühlen, zum Loslassen und Ankommen.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Mary (Freitag, 15 Februar 2019 16:35)

    Ja das mit dem nach Hause kommen ist echt nicht so leicht aber du hast die richtigen Worte gefunden :)